Von Videoschnitt über Storytelling bis hin zu den Turntables: Im Rahmen der TINCON Sommer Academy 2024 haben insgesamt 40 Jugendliche unsere fünf Workshops besucht.
Wir möchten darauf zurückblicken und zeigen, was während der heißen Sommerwochen in den kühlen TINCON Studios alles gelernt und produziert wurde.
Ich fand den Workshop generell extrem cool, super so kreative Angebote umsonst in Berlin zu haben. Ich habe extrem coole Leute dadurch kennengelernt. Ich fand es auch nice, dass man gemeinsam rausgegangen ist und Bilder gemacht hat. Ich geh selten raus um Bilder zu machen, weil es mir oft zu peinlich ist, meine Kamera rauszuholen. Aber in einer Gruppe hatte ich weniger Hemmungen und konnte mich mehr trauen.
Die TINCON Sommer Academy 2024
Die Academy ist ein Projekt der TINCON, in dem wir kostenlose Workshops zu Medien- und Kreativthemen für alle 13- bis 25-jährigen Personen anbieten. Die Teilnehmenden lernen hier Skills und bekommen Insights von Expert*innen des jeweiligen Fachs direkt aus erster Hand.
In diesem Jahr haben wir weniger Workshops als sonst angeboten, diese aber dafür länger und ausführlicher gestaltet. Statt wie bisher nur eintägig und drei Stunden lang, liefen die Workshops der Sommer Academy nun mehrere Tage. Der Plan: einen größeren Mehrwert durch intensivere Auseinandersetzung schaffen, die Gruppe länger zusammenhalten, damit sich Netzwerke bilden können, und tiefgreifendere Ergebnisse erzielen. Und das kam richtig gut an.
Die Sommer Academy hat sich an alle 17- bis 25-jährigen Personen gerichtet. Die fünf Workshops beschäftigten sich mit den Themen "Videoproduktion", "Street Photography", "Sprechen vor dem Mikrofon", "Social Storytelling" und "DJing". Einen Einblick, was die Teilnehmenden bei uns gelernt haben, und wie die Jugendlichen die Workshops fanden, bekommt ihr hier in diesem Zusammenschnitt:
"How to Videoproduktion: So drehst und schneidest du kleine Geschichten"
Unter der Anleitung von Radio- und Video-Journalist David Donschen, der vor allem durch seine Arbeit bei arte und dem Y-Kollektiv bekannt ist, tauchten die Teilnehmenden in die technische und gestalterische Welt der Videoproduktion ein. Nachdem die Jugendlichen sich zuerst mit den Kameras, dem Ton und Licht vertraut gemacht haben, gab es Impulse zu Kameraführung, Komposition und audiovisuellen Storytelling-Elementen: Wie schaffe ich es, ein Gefühl bei den Zuschauenden zu erzeugen? Was ist wichtig, damit Menschen Spaß beim Schauen haben? Ziel war es, in Zweiergruppen selbstständig ein Storyboard zu erstellen, Clips zu drehen und alles am Ende zu einer kleinen Geschichte zusammen zu schneiden. So sah das dann zum Beispiel aus:
"How to Street Photography: Die Suche nach einzigartigen Momenten"
Dieser Workshop sollte vor allem eines: Die Teilnehmenden dabei unterstützen, das Besondere im Alltäglichen zu entdecken und mit ihrer Kamera festzuhalten. Es ist schließlich nicht so leicht zu beantworten, was ein tolles Foto ausmacht. Es gibt Grundlagen zu beachten, technische Hürden zu meisten, aber am Ende ist das Besondere am Foto oft subjektiv. Der Fotograf Fabian Zapatka half den Jugendlichen dabei, ihren ganz persönlichen Blick dafür zu schärfen: Gesichter, Lichtspiele, die versteckte Poesie urbaner Szenen. Beim gemeinschaftlichen Fotowalk durch Kreuzberg wurden diese Augenblicke eingefangen.
"How to Podcast: Sprechen vor dem Mikrofon"
Ein Workshop als Entdeckungsreise zur eigenen Stimme! Unter der professionellen Anleitung von Merle Venzke lernten die Teilnehmenden, wie sie vor dem Mikrofon selbstbewusst sprechen können. Merle ist ausgebildete Nachrichtensprecherin und Sprechtrainerin. Sie hat den Jugendlichen über die vier Workshoptage vermittelt, wie wichtig Atem, Haltung und bewusste Stimmführung sind. Außerdem hat Merle den Teilnehmenden Übungen gezeigt, wie die Stimme aufgewärmt, beim Sprechen geschont werden kann und warum das überhaupt wichtig ist. Durch spielerische Übungen und das Schreiben eigener Moderationen erkundeten alle ihr persönliches Ausdruckspotenzial. Ziel war aber auch eins: In Mikrofone sprechen und das tat die Gruppe auch. Merle hat Zettel mit Impulsfragen mitgebracht, aus denen kurze Gespräche entstanden sind. Sie hatte aber auch professionell geschriebene Nachrichtentexte dabei, die von allen eingesprochen wurden. Aufregend, die allermeisten saßen nämlich das erste Mal vorm Mikro!
Hier könnt ihr in einige Aufnahmen reinhören:
"How to Social Storytelling: So erzählst du (d)eine Geschichte authentisch"
Eine gute Geschichte wird dann gehört, wenn sie gut erzählt wird. Alle, die das schon mal probiert haben wissen: gutes Storytelling ist eine Kunst für sich! Noch dazu online: Was ist das besondere auf Social Media und wie „denken“ Algorithmen der Plattformen? Die Journalistin und Autorin Annika Prigge hat mit den Teilnehmenden daran gearbeitet, die Informationen nicht einfach nur zu teilen, sondern echte Emotionen und Botschaften im Videoformat zu vermitteln. Skripten, Drehen, Schneiden stand auf dem Programm. Dabei haben die Teilnehmenden ihre eigene Erzählstimme entwickelt, gelernt, was ein Thumbstopper ist, und warum es wichtig ist, vor der Kamera authentisch zu sein.
Besonders gefallen hat mir die herzliche Atmosphäre! Ich hab die Chance bekommen, etwas Neues zu lernen, mich kreativ auszuprobieren und vor allem cringe zu sein.
"How to DJ: Auflegen lernen"
Wer hat nicht schon mal davon geträumt, selbst hinter den Turntables zu stehen und mit den eigenen Lieblingssongs Menschen zum Tanzen zu begeistern? DJ That Fucking Sara, die seit über 20 Jahren auf Festivals, Clubs und Konzerten auflegt, brachte den Jugendlichen die Grundlagen des digitalen DJ-Handwerks bei: Wie funktioniert das Equipment? Was ist Beat-Matching, was sind Loops oder Hot Cues? Wann ist ein Übergang richtig gut, wie erstelle ich eine Setlist? Schritt für Schritt konnten die Teilnehmenden am DJ-Pult alles ausprobieren. Das besondere Highlight an diesem Workshop war das kleine Abschluss-Event am letzten Tag: Alle Jugendlichen haben Freundinnen und Freunde eingeladen und konnten ein kleines vorbereitetes Set vor Publikum spielen. Ein bisschen Lampenfieber spüren gehört nämlich auch zum Auflegen.
Danke – und ein kleines Ausrufezeichen!
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch an die Förder*innen des Projekts vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Projekts Gutes Aufwachsen mit Medien. Ohne Unterstützung wäre es nicht möglich, jungen Menschen kostenlose und niedrigschwellige Lernangebote zu ermöglichen, in denen sie sich kreativ ausprobieren und wichtige Fähigkeiten für ihre berufliche und kreative Zukunft entwickeln können. Solche Räume sind entscheidend, um jungen Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft Zugang zu Medienbildung und persönlicher Entwicklung zu bieten. Indem Jugendliche hier erste Erfahrungen sammeln, stärken sie ihr Selbstbewusstsein, ihre Medienkompetenz und knüpfen Kontakte zu anderen Teilnehmenden – wertvolle Grundlagen, die ihnen neue Chancen eröffnen und Sicherheit geben. Was sollen wir sagen? TINCON eben.
(Presse-)Kontakt
Melanie Gollin
Kommunikation / Presse / PR
melanie.gollin@tincon.org