Solveig Gode, Leo Ginsburg
Die Kryptoqueen auf der Flucht
„Wir wollen die größte Kryptowährung der Welt werden“, sagt Ruja Ignatova noch 2016 bei einer Veranstaltung vor tausenden Menschen im Londoner Wembley-Stadion. Die Fans jubeln ihr zu, feiern sie wie eine Königin. Sie preist ihre Krypto-Währung Onecoin als den neuen „Bitcoin-Killer“ an. Nur ein Jahr später verschwindet die selbsternannte Kryptoqueen spurlos – und Onecoin entpuppt sich als Betrug. Mittlerweile wird Ignatova weltweit gesucht, ihr Gesicht prangt auf der Most-Wanted-Liste des FBI. Um über vier US-Milliarden Euro soll Ignatova ihre Anleger und Fans betrogen haben. Millionen Privatanleger fielen der Betrügerbande um Ignatova zum Opfer und verloren ihr Geld. Der Betrug lief zeitweise so gut für die Onecoin-Gründer, dass Ignatova und ihre Komplizen ganze Apartments anmieteten, in denen sie das Bargeld bis zur Decke stapelten. Ignatova wuchs in Deutschland auf und studierte auch hierzulande. Sie war bereits vorbestraft, als sie das Geschäft mit dem angeblichen europäischen Bitcoin-Konkurrenten aufbaute. Seit 2017 fehlt jede Spur von ihr. In einem exklusiven Live-Podcast von "Macht & Millionen" auf der gemeinsamen Bühne von TINCON und re:publica rollen die beiden Wirtschaftsjournalisten Solveig Gode und Leo Ginsburg den Fall auf. Sie erzählen, wie es einer einzigen Frau gelang, weltweit mindestens drei Millionen Kunden um rund vier Milliarden US-Dollar zu betrügen – und seit fünf Jahren unentdeckt auf der Flucht zu bleiben.