Ihr seid der Wahnsinn! Rund 3.000 junge Teilnehmer*innen haben die TINCON im Rahmen des Reeperbahn Festivals auf dem Heiligengeistfeld unsicher gemacht! Mit dabei im Festival Village waren natürlich auch 80 junge und bekannte Sprecher*innen, wie etwa die Moderatorin Visa Vie, TikToker Karim Jamal oder Musikerin Zsá Zsá.
Ein besonderer Ehrengast, der nicht nur bei den Teilnehmer*innen, sondern auch bei Sprecher*innen wie Fabian Grischkat oder Aminata Belli für Begeisterung sorgte, war Bernd, das Brot. Sogar seine ausgeprägt schlechte Laune störte niemanden – alle wollten ein Selfie mit ihm. Neben Bernds Auftritt feierten wir in der siebten Hamburger Ausgabe der TINCON wieder popkulturelle, politische und wissenschaftliche Themen in Talks, Workshops und Mitmach-Stationen.
Ist TikTok wirklich die Zukunft der Nachrichtenvermittlung?

Am ersten Tag setzten wir zusammen mit der Nachrichtenkompetenz-Initiative #UseTheNews im Newscamp einen Fokus auf Nachrichten- und Medienkompetenz. Journalist*innen vom SPIEGEL, NDR und RTL führten die Teilnehmer*innen in journalistische Themen ein und gaben ihnen einen Blick hinter die Kulissen. So verriet das Social-Media-Team der Tagesschau, dass ihr TV-Publikum im Durchschnitt 63 Jahre alt ist, während das Alter der Follower*innen ihres wachsenden TikTok-Kanals aber zwischen 13 und 17 Jahren liegt: „Die digitalen Ausspielwege werden entscheidend sein”, so die Social-Media-Redaktionsleitung Isabella David-Zagratzki über die Nachrichtenvermittlung in der Zukunft.
Aber kann man schwierigen Themen in Videoformaten wirklich gerecht werden? Auf diese Frage ging Aminata Belli in ihrem Interview ein, in dem sie über ihre Arbeit als Moderatorin und Reporterin sprach:
„Wenn du Fernsehen oder YouTube machst, ist es schwieriger, Themen gerecht zu werden, weil man einfach viel zu wenig Zeit hat. Das frustriert mich, aber ich habe es akzeptiert und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass man dafür wohl Podcasts machen muss – da hat man nur das Gespräch. Und selbst dann ist es schwer.“ – Aminata Belli
Lohnt sich Demonstrieren überhaupt noch?

Am zweiten Tag beschäftigten wir uns anlässlich des Tages der Deutschen Einheit, der dieses Jahr von der Stadt Hamburg ausgerichtet wird, gemeinsam mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung mit der Wiedervereinigung und ihren Auswirkungen. Aktivist Jakob Springfeld berichtete von seinem Einsatz gegen Antifaschismus und Klimagerechtigkeit in Städten wie Zwickau und Halle und Historikerin Leonie Schöler zeigte anhand der Friedlichen Revolution von 1989, was eine erfolgreiche Demonstration ausmacht: „Ein Protest ist dann erfolgreich, wenn kollektiv gehandelt wird.“
Mit pinken Nägeln zum Feminismus?

Da unser TINCON-Herz auch dieses Jahr wieder im Rhythmus des Reeperbahn Festivals schlug, besprachen wir natürlich auch aktuelle Trends aus Musik und Popkultur. TikToker Karim Jamal gab sein Bühnen-Debüt als Stand-Up-Comedian und im Panel Die neue Hyper Femininity im Pop erklärten Musikerin Zsá Zsá, Content Creator Jess und Podcaster Robin Solf, warum Pink, Glitzer und Weiblichkeit für sie nichts mit Schwäche zu tun haben oder gar als „antifeministisch“ gelten. „Es hat etwas mit Feminismus zu tun, weil wir dafür einstehen wollen, dass wir gleich behandelt werden”, so Jess.
Getoppt wurde das Bühnenprogramm noch mit interaktiven Workshops, einer Gaming Area und dem DIY-Programm im Making Space: Dort konnten die Teilnehmer*innen Roboter programmieren, VR-Games testen und gemeinsam mit MINTmagie Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ganz neu kennenlernen. Zusätzlich zum Angebot für das junge Publikum gab es außerdem extra Workshops für die Lehrkräfte, die mit ihren Klassen gekommen sind.
„Ich mag es hier, weil ich die Sachen machen kann, auf die ich wirklich Bock habe. Ich habe mir erst einen Vortrag zu rechten Symbolen angehört und danach hab ich Minecraft gespielt“ – Jess, 14 Jahre
Eure Themen auf der TINCON-Bühne
Wer diese TINCON aber wieder zu etwas ganz Besonderem gemacht hat, waren die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Teil des TINCON-Teams sind! Egal, ob im Jugendbeirat, als Sprecher*innen oder im U21-Teams – zusammen mit dem TINCON-Kernteam haben mehr als 40 junge Menschen die Hamburger TINCON digital und vor Ort geplant, kuratiert und umgesetzt. Dadurch wurde das Festival etwas ganz Einzigartiges! Fairuz Houmsi, die ihren Bundesfreiwilligendienst bei der TINCON absolviert hat, gab ihren ersten eigenen Talk zum Thema Aufwachsen mit verschiedenen Kulturen: „Ich hab mir immer gewünscht, dass jemand im deutschsprachigen Raum darüber spricht und mich repräsentiert. Die TINCON hat mir die Bühne gegeben, selber darüber zu sprechen.”

Und das Beste ist: Die Talks und Diskussionen der Veranstaltung sind bald auch auf dem YouTube-Kanal der TINCON verfügbar, sodass auch diejenigen, die nicht persönlich anwesend sein konnten, die spannenden Inhalte nachverfolgen können. Und wundervolle Fotos aus Hamburg findet ihr hier >>>
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