TINCON Hamburg @ Reeperbahn Festival 2024 begeistert wieder über 3.500 Jugendliche

Hamburg, 19. September 2024. “Die meisten von euch sind Schüler*innen, das heißt die Konkurrenz für diesen Vortrag ist der Matheunterricht. Von daher kann der Anspruch an mich nicht besonders hoch sein.” – mit diesen Worten eröffnete TikTok-Shootingstar Levi Penell am Mittwochmorgen die größte TINCON-Bühne. Ein flapsiger, scherzhaft gemeinter Nebensatz, in dem doch mitschwingt, wie viele das Lernen wahrnehmen: Als dröge, lebensfern und langweilig. Auf der TINCON Hamburg @ Reeperbahn Festival wurde wieder bewiesen, dass es auch anders geht.

Zwei Tage lang drehte sich auf der Konferenz für Jugendkultur alles um aktuelle Trends aus Politik, Popkultur und Digitalem! Am 18. und 19. September trafen sich über 70 Speaker*innen und mehr als 3.500 Gäste bei zahlreichen Talks, Panels und Workshops im Festival Village auf dem Heiligengeistfeld. Hier wurde Lernen interessanter gemacht, Vorurteile abgestaubt, Jugendlichen Tools und Wissen an die Hand gegeben und ihnen bewusst gemacht, dass sie selbst verändern können, was sie stört. 

Von Deutsch-Rap-Lyric-Analysen bis Klimaklagen, Stand Up Comedy, dem Umgang mit dem Rechtsruck und dem Kampf gegen Fake News: mit dabei waren auf der Bühne diesmal Arne Semsrott, smypathisch, Matilda, Levi Penell, Maria Popov, Theresia Crone und viele mehr.

Natürlich war die TINCON wie immer kostenlos für alle Interessierten zwischen 13 und 25 Jahren. Auch alle Inhaber*innen des Reeperbahn-Festivalpasses hatten Zutritt zum TINCON-Programm, für Generationenaustausch war also gesorgt.

Medienkompetenz: POPKULTUR & SOCIAL MEDIA

Es wurden Chatbots gebaut, Smartphones auf ihre Abhörfunktionen durchleuchtet und Musikvideos mit KI erstellt. Musikjournalistin und Aktivistin Matilda zeigte in ihrem Talk, wie Lernen und Popkultur besser verzahnt werden könnten. Gemeinsam mit Rapper Jassin unterzog sie dessen Lyrics einer waschechten Gedichtanalyse, und bewies, dass expressionistische Lyrik und Rap nicht weit voneinander entfernt liegen. TikTok-Nachrichtenikone smypathisch verunsicherte mit ihrer ironischen Art so manchen Erwachsenen, erntete ihre Lacher aber bei den Jüngeren. Die Fanselfies nach den Talks dauerten teilweise länger als die Redezeit der Vortragenden. 

Vom Kleinen ins Große: SELBSTWIRKSAMKEIT

“Junge Menschen sind nicht unpolitisch, die meisten wissen nur nicht, wie sie anfangen können”, sagte die mit 16 Jahren jüngste Speakerin der TINCON, Luisa Galli, in ihrem Talk ‘Warum Schulklos politisch sind’ und gibt Beispiele, wie man anfangen und andere inspirieren kann: Plakate aufhängen, Beispiele zeigen, Vorträge organisieren. Der Mikrokosmos Schulklo diente ihr dabei als stellvertretendes Beispiel für die Unzufriedenheit und Wirkungsmacht von Schülerinnen. Genau wie sie haben viele TINCON-Speakerinnen das Märchen von den unpolitischen Jugendlichen widerlegt und konkrete Tipps und Handlungsmöglichkeiten gegeben. Sei es, wie man sich in die Schulpolitik oder gegen demokratiefeindliche Landespolitik einbringen kann, oder in Bereichen wie Klimaaktivismus ins Handeln kommt: “Ihr als Jugendliche habt besonders mit den Folgen der Klimakrise zu tun, deswegen habt ihr auch besonders das Recht, zu klagen. Ihr könnt vor deutschen Gerichten euer Recht auf eine zukünftig lebenswerte Welt einfordern”, ermutigte Aktivistin Theresia Crone, nachdem sie von ihrer eigenen Klage gegen die Bundesregierung berichtete.

“Über junge Menschen wird gesagt, sie wollen nur zerstören, aber ich seh’ das als Ausdruck für Unzufriedenheit. Zufriedene Schüler*innen beschmieren keine Schulklos.”
– Luisa Galli, Schülerin & Aktivistin, in ihrem Talk ‘Warum Schulklos politisch sind’

Natürlich haben nicht nur die Speakerinnen die These der apathischen Jugend für Unsinn erklärt, die TINCON-Besucherschaft hat wieder einmal selbst gezeigt, dass sie interessiert und motiviert ist, dass sie Dinge wissen und verändern will. Die ausgebuchten Workshops, die schlauen Zuschauerinnenfragen in den Diskussionsrunden und die Schlangen vor den DIY-Angeboten waren der beste Beweis dafür. 

Auf der TINCON in Hamburg konnten Jugendliche in vielen Bereichen allein und mit anderen kreativ werden. Es wurden wieder ganze Welten in der Minecraft Arena gebaut, Wäscheleinen mit Siebdrucken behangen, 3D gedruckt, gelötet und vieles mehr. 

“Das war mein erstes Mal an so einem Ort. Ich dachte, das wird langweilig, aber es war super cool.”
– Schüler*in, 13
“Die vielfältigen Angebote, das Lernen, die netten Menschen, die man hier trifft und die Vorträge halten, waren mein Highlight. Und dass es kostenlos ist, finde ich auch sehr gut.”
 – Schüler*in, 15 

Die nächsten TINCONs finden 2025 in verschiedenen Städten statt. Aktuelle Infos gibt es jederzeit hier auf der Homepage.

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Vier Jugendliche sitzen um einen Tisch und benutzen Lötkolben, während weiter Jugendliche ihnen dabei zusehen.

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Zeichnung von Grumpy Cat