Auch der letzte Tag der TINCON 2017 in Berlin bot den Teilnehmenden ein buntes Programm, in Form von Talks, Workshops und Gaming Angeboten. Mit insgesamt 1.000 Teilnehmenden kann auch die diesjährige TINCON Berlin, nach der Premiere im letzten Jahr und einer weiteren ausgebuchten Veranstaltung in Hamburg, als deutlicher Erfolg bezeichnet werden. Den Anfang machte auf der U21-Bühne der erst 11 jährige Tim Frey, der, selbst bereits Besitzer eines beachtlichen Eventtechnik-Fundus, die Grundlagen gelungener Partytechnik erklärte und demonstrierte.
Nach der TINCON in Hamburg waren Elliott Tender und Suzzie Grime bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr zu Gast und sprachen in ihrem gemeinsamen Talk über Sexismus im Netz und wie man als User sich dem gegenüber verhalten kann.
Ebenfalls bereits erprobt auf der TINCON-Bühne war Jonathan Funke , der in seinem Talk mit dem Titel „Die Welt verbessern – jetzt!“ das Projekt des globalen Trinkgeldes vorstellte. Die Idee dahinter ist, dass Erzeuger von Rohstoffen bzw. die weiterverarbeitenden Arbeiter eines Produkts vom Endkonsumenten ein Trinkgeld erhalten können.
Das Programm in den Workshopareas war auch an Tag drei sehr vielseitig und wurde von den Jugendlichen, wie auch bereits an den vorhergehenden Tagen zahlreich angenommen. Mit Heart of Code war ein Hackerinnenspace aus Berlin zu Gast, die in einem Workshop über Feemale Geeks sprachen und in einem zweiten zusammen mit den Teilnehmenden die Sicherheit von Smartphones in den Blick nahmen. Weitere Highlights der Workshops am Sonntag waren die Roboter, die mit Hilfe des Kollektivs Open Roberta gebaut und ferngesteuert bedient werden konnten. Außerdem konnten mit How To Gif eigene Gifs gebastelt werden, die u.a. auf unserem Facebook-Account zu sehen sind. Zum Ausprobieren und Mitdiskutieren lud zum Ende Jennifer Gegenläufers Workshop zum Thema Rap ein, der unter dem Titel „Typischer Battlerap – ohne Schwuchteln und Bitches?“ die Frage aufwarf, wo die sprachlichen Grenzen dieses Genres liegen und bewies, dass Battlerap durchaus ohne Diskriminierung auskommen kann.
Eins der größten Highlights auf Stage 1 war der Auftritt von Coldmirror am Sonntag Mittag. Die YouTube-Ikone zeigte in einer gewollt schlampigen Präsentationen, wie man dementsprechend animieren kann und überzeugte damit erwartungsgemäß nicht nur langjährige Fans.
Die junge Olympionikin, Heldin und UNHCR-Sonderbotschafterin Yusra Mardini war nebenan auf der der U21-Bühne eine der Höhepunkte. Die gerade erst 19 Jährige berichtete in ihrem Talk von ihrer Flucht aus Syrien über das Mittelmeer, bei der sie zusammen mit ihrer Schwester ein Schlauchboot mitsamt Insassen vor dem Kentern rettete, das Leben das sie in Deutschland erwartete und ihre große Leidenschaft, das Schwimmen. Daran anschließend stellte sie sich in einem AMA den Fragen der U21-Redaktion.
Im Anschluss daran gaben Manuel Möglich und Dennis Leiffels vom investigativ journalistischen Netzwerk Y-Kollektiv einen spannenden Einblick in ihre Arbeit, indem sie eine Auswahl ihrer Web-Reportagen zeigten und mit dem Publikum in eine Diskussion einstiegen. Einen Blick hinter die Kulissen gab auch RobBubble in seinem Talk. Der Moderator, Schauspieler und YouTube-Insider sprach über die Möglichkeiten, Schwierigkeiten und Reichweite, die die Plattform für junge Creator bereit hält und teilte seine Erfahrungen, die er in 10 Jahren YouTube gemacht hat mit dem Publikum.
Zu netzpolitischen Themen konnten zwei ausgesprochene Experten gewonnen werden: Der Netzaktivist und Wikileaks Mitbegründer Daniel Domscheit-Berg sprach in seinem Vortrag über die digitale Revolution und was diese für unsere moderne Gesellschaft bedeuten kann. Direkt im Anschluss hielt der Künstler und Datenexperte Adam Harvey einen Vortrag über die Möglichkeiten, der flächendeckenden Überwachung zu entgehen.
Mit June Tomiak war auf der U21-Bühne Deutschlands jüngste Abgeordnete zu Gast, die von ihrem Weg ins Berliner Landesparlament und ihren Aufgaben als Sprecherin für Jugend und Strategien gegen Rechtsextremismus berichtete. Besondere Beachtung auf der U21-Bühne fand die 12 jährige Lilith , die in ihrem Talk zusammen mit Raul Krauthausen über falsche Vorbilder in den Sozialen Medien sprach und warum es wichtig ist, Formate außerhalb von Beauty-Tipps und Klamotten-Hauls zu produzieren.
Vor allem die Zusammenarbeit mit der Streamingplattform Twitch muss als besondere Bereicherung hervor gehoben werden, wodurch die Veranstaltung teilweise mehr als 1.000 gleichzeitige Zuschauer im Lifestream verzeichnen konnte. Auch nach der TINCON können die meisten Talks auf dem YouTube-Channel nachgeschaut werden und bei flickr sind Bilder des Festivalwochenendes zu finden.
Foto: Alice Plati/Greogor Fischer
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