Einblick in die Welt der Generation Z: TINCON 2024 Umfrage

Zu Beginn des TINCON-Jahres 2024 sind wir wieder im Rahmen der Programmumfrage mit Jugendlichen und jungen Erwachsene aus ganz Deutschland in den direkten Austausch gegangen und haben mit den 13- bis 25-Jährigen nicht nur über ihre Speaker-Wünsche für die kommenden Jugendkonferenzen gesprochen, sondern auch über ihre persönlichen Pläne, Sorgen und Zukunftsvisionen.

Auswertung und Veröffentlichung der Umfrageergebnisse

Erstmals haben wir die Ergebnisse der Gespräche und Umfragen zusammengefasst und veröffentlicht, um ein besseres Verständnis für die Lebenswelt der Generation Z zu erhalten und uns noch stärker für ihre Anliegen einsetzen zu können.

Den kompletten Bericht zum Download gibt es hier.

Herausforderungen und Wünsche der Jugendlichen

Die Balance zwischen Freizeit und Verpflichtungen

Die Pandemie hat viele Jugendliche vor Herausforderungen gestellt, in denen sie einige Einschränkungen hinnehmen mussten. Deswegen ist eine Balance zwischen Freizeit und schulischer bzw. beruflicher Verpflichtungen für die Jugendlichen ein wichtiges Anliegen. Erste Berufserfahrungen, Freizeitaktivitäten wie Reisen und Besuche von Live-Konzerten oder auch Festivals haben viele dadurch erst 2023 zum ersten Mal erleben können.

“Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal mit der Talent-Metropole ein Festival geplant. Das war sehr interessant. Ich habe das gemeinsam mit sehr vielen anderen Jugendlichen gemacht. Ich hatte sehr viel Freude daran, so wie die anderen auch. Was ich 2024 ändern würde, ist, dass ich anfange zu arbeiten und auch mal andere Tätigkeiten ausprobiere.”
Savya, 17, Schülerin aus Bochum

Umgang mit sozialen Medien

Obwohl die meisten Jugendlichen täglich zwei bis drei Stunden auf Plattformen wie Instagram und Snapchat verbringen, gibt es ein wachsendes Bewusstsein für das Suchtpotenzial sozialer Medien. Einige haben sogar Strategien für "Digital Detox" entwickelt – TikTok wird dabei oft negativer bewertet als andere Plattformen, vor allem wegen des höheren Suchtpotenzials.

“Besonders für globale Konflikte sehe ich aktuell schon die Gefahr, dass Personen sich im Internet zu einseitig informieren und das Gefühl haben, dass man die gesamte Komplexität einer globalen Situation in einem Share-Pic aus zehn Slides zusammenfassen kann. Das führt dazu, dass vor allem auf TikTok und Twitter teilweise gerade schon antisemitische Verschwörungstheorien kursieren. Das finde ich sehr beängstigend.”
Luise, 20, Berlin

Gesellschaftliche Themen und politische Forderungen

Bei vielen Jugendlichen ist zudem Besorgnis über gesellschaftliche Themen wie das Erstarken der AfD, den gesellschaftlichen Rechtsruck und die Diskussionskultur ein wichtiges Thema. Diesbezüglich fordern sie auch mehr Austausch, eine verbesserte Debattenkultur, einen offeneren Diskurs online und eine weniger polarisierende Medienberichterstattung. Weitere politische Forderungen umfassen zudem die Ausweitung des kostenlosen ÖPNV, die Reform des Selbstbestimmungsgesetzes und die Ausweitung des Kulturpasses.

“Nächstes Jahr muss vieles anders werden. (...) Aber jetzt gerade in Deutschland würde ich sagen, dass wir wieder mehr sensibilisiert werden müssen für Rechtsextremismus und Faschismus, wenn so viele Leute AfD tolerieren. Also das erschreckt mich schon sehr. Sehr gruselig. Als ob wieder irgendwie unsere Geschichte vergessen wurde. Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte.”
Jule, 17, Schülerin aus Berlin

Engagement für die Zukunftsgestaltung

In den TINCON-Gesprächen wird deutlich, dass die junge Generation aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft teilnehmen möchte und sich für eine vielfältige und inklusive Gesellschaft einsetzt.

“Im Gesamten für die Gesellschaft wäre es cool, wenn es irgendwie mehr Kommunikation und ein bisschen mehr Miteinander gäbe. In Deutschland sind alle so für sich. Ein bisschen, ich will nicht sagen, gefühlskalt, aber schon so ein bisschen distanziert, und das kann man wahrscheinlich jetzt nicht in einem Jahr ändern, aber vielleicht kann man ja bei sich selbst anfangen oder bei seinen Mitmenschen.”
Annika, 22, Studentin aus Kiel

Methodik der Befragung

Aufruf zur Teilnahme und Durchführung der Umfrage

Die Erkenntnisse basieren auf einer Umfrage, die wir über verschiedene Kommunikationskanäle und in unserem Netzwerk von Multiplikator*innen der Jugendarbeit verbreitet haben. 60 junge Personen zwischen 13 und 25 Jahren folgten dem Aufruf, 47 nahmen an unserem Dialogangebot teil, darunter Sprachnachrichten und schriftliche Ausführungen zu von uns formulierten Fragen. Die Befragung beinhaltete auch 30-minütige Tiefeninterviews mit standardisierten und offenen Fragen.

(Presse-)Kontakt

Melanie Gollin
Kommunikation / Presse / PR
melanie.gollin@tincon.org

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Vier Jugendliche sitzen um einen Tisch und benutzen Lötkolben, während weiter Jugendliche ihnen dabei zusehen.

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Zeichnung von Grumpy Cat