Von Stereotypen, Pauschalisierung und Fremdenfeindlichkeit hat Ebru Düzgün genauso die Schnauze voll wie die meisten anderen. Seit kleinauf kämpft die deutsch-türkische Rapperin gegen Vorurteile und die gängigen Alltagsrassismen, die in diesen Tagen ein Revival erleben. Bestens also, dass sie mit ihrem Debüt „Kanak For Life“ ein selbstbewusstes Zeichen setzt, das sich aber nicht in bloßer Provokation erschöpft.

Unter ihrem Künstlernamen Ebow macht die Master-Absolventin in Architektur klugen, bissigen, fett produzierten Hip-Hop, von dem sich ihr Männer-dominiertes Metier noch zwei, drei Scheiben abschneiden kann. Immerhin ist es einfacher, in ausgetrampelten Bahnen zu gehen, als mutig neue zu beschreiten. Arabisch angehauchter Rap mit slickem Pop-Appeal ist in dieser Manier jedenfalls noch eine völlig unbesetzte Nische, in die Ebow perfekt hineinpasst.