17. November 2017

MARMELABER Breakfast Club – #2 Digitale Bildung

Beim zweiten MARMELABER ging es um ein Thema, das für ordentlich Diskussionsstoff sorgte: Digitale Bildung – Die Schule der Zukunft. Verschiedene Tools wurden vorgestellt, Bedenken geäußert und Ideen zur praktischen Umsetzung ausgetauscht. 

 

Als echte Experten zu dem Thema waren Björn Nölte und Jonas Wanke zu Gast, die beide aus ihren eigenen, praktischen Erfahrungen mit Tools für digitale Bildung berichten konnten. Björn, der in Potsdam Lehrer für Deutsch und Geschichte ist und seinen Unterricht auf digitale Tools umgestellt hat, stellte vor allem verschiedene Plattformen und Tools vor, wie Unterricht schnell, einfach und ohne große finanzielle Sprünge umsetzbar ist. Weil es einfach so viel Tolles in diese Richtung gibt, kann man das alles in einem eigenen Blogpost nachlesen und vor allem kommentieren, Vorschläge machen und die Sammlung erweitern.

Der erst 17-jährige Softwareentwicklungsspezi Jonas erlaubte uns einen Blick hinter die Kulissen der Entwicklung der Schul-Cloud, die er während eines Praktikums am Hasso Plattner Institut mitentwickelt hat. Im Moment ist die Plattform in der Testphase an bundesweit 24 Schulen und man kann gespannt sein, wie seine (Mit-)Entwicklung angenommen wird.

Besonders bemerkenswert war allerdings, wieviele der Jugendlichen  etliche Bedenken, den Unterricht in ihren Schulen digitaler zu gestalten, äußerten. Da ist zu aller erst die Sorge, mit dem Prinzip ‚Bring Your Own Device‘, nach dem Schüler*innen ihre eigenen technischen Geräte wie Handys, Laptops oder Tablets mit in den Unterricht nehmen dürften, würde das „Quatsch machen“ überhand nehmen. Einige hatten an ihren Schulen bereits die Erfahrung gemacht, dass viele dann nur noch an den Handys hingen, wenn diese genutzt werden durften. Allerdings war dies auch nur testweise an einem, oder wenigen Tagen erlaubt worden.

Ebenso waren die Gefahr durch zu viel Strahlung, oder Gesundheitsschäden durch zu langen Gebrauch von technischen Geräten Teil der Bedenken, die die Jugendlichen äußerten. Die Kreativität könne durch den Einsatz multimedialer Lehrmethoden außerdem in Mitleidenschaft gezogen werden.

Auch das Thema Datenschutz kam in diesem Zusammenhang mehrfach zur Sprache. Vor allem bei kollaborativen Tools wurde die Sorge geäußert, die Daten der jungen Schüler gingen damit automatisch an den Betreiber der Plattformen. Auch den Beispielen mit anonymisierten Accounts der Schüler*innen standen die Jugendlichen sehr skeptisch gegenüber.

Tatsächlich stand am Ende der Talkshow die Erkenntnis, dass dieses Thema nicht nur von einer Seite betrachtet werden kann. Vielmehr muss, vor allem auch mit der Generation der Digital Natives, über das wie und in welchem Ausmaß diskutiert werden. Ein einfacher Beschluss der Kultusministerkonferenz, Bildung ab 2018 digital zu gestalten reicht offenbar nicht aus, sondern Bedenken müssen ausgeräumt und Vorurteile überwunden werden.

Diese wirklich spannende Diskussion kann im Podcast, wie immer, nachgehört werden. Also, abonnieren nicht vergessen. Oder bei iTunes oder Soundcloud anhören. Und wer richtig gut drauf ist, kann sich sogar parallel zum Anhören des Podcasts noch die Präsentation dazu anschauen.

Zum Schluss geht natürlich noch der Dank raus an alle Sponsoren, die das Frühstücks-Picknick ermöglicht haben. Vielen Dank, liebe Solimate, AiLike, Koldbrew, Mission MORE und Marmelicious.

Und wie geht es beim nächsten Mal weiter?

Das Publikum konnte natürlich wieder abstimmen und nach einem harten Kopf-an-Kopf-Rennen lautet das Ergebnis:

Geek-Talk – Harry Potter

09.12.2017
Jugendzentrum Wasserturm (Kopischstraße 7, 10965 Berlin)
11.00 Uhr bis 13.30 Uhr
Der Eintritt ist wie immer frei, wir bitten aber um Anmeldung 

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